Indonesien 2014

Bali, Java, Rinca und Komodo

 
 

Der Täter kehrt immer zurück.

Nach über 12 Jahren sehnsuchtsvollem Schwelgen in Erinnerungen kehren wir wieder an den Tatort von 2002 zurück. Wir werden wieder 2 Wochen im Pondok Sari Beach & Spa Resort im Norden von Bali logieren und im Anschluss eine Woche auf der Tarata von Flores aus in Richtung Komodo und Rinca unterwegs sein. Die Vorfreude und Erwartung ist groß, wie wird sich die Anlage in den Jahren verändert haben, wird die Tauchsafari so gut wie das letzte mal?

Bali - Permuteran, Pondoksari Beach & Spa Resort

Während viele Hotels und Resorts über die Jahre an Charme verlieren, hat das Pondok Sari eindeutig dazugewonnen. Die Anlage ist super gepflegt, die kleinen Bungalows verstecken sich inzwischen im dicken Grün. Die Bungalows selbst sind top in Schuss, auch ihnen sieht man das Alter nicht an. Die Beschäftigten sind offen, freundlich, immer zu einem Plausch bereit, freuen sich über den täglichen Kontakt. Wir können zwar nicht hinter die Fassaden schauen, aber es macht den Eindruck, dass sie für Indonesien faire Arbeitsbedingungen haben.

14 Tage gönnen wir uns dieses kleine Paradies. Die in der Anlage gelegene Tauchbasis von Werner Lau wird von Dieter, einem Schweizer, geführt. Er und sein Team organisieren uns das täglich perfekte Taucherlebnis. Ob riesige Gorgonienfächer auf Menjangan mit seinen Steilwänden, Flachwassertauchen in der Gilimanuk Bay für die Makrofreunde oder einfach Hausrifftauchen am künstlichen Riff, welches sich in den Jahren seit dem letzten Besuch erstaunlich entwickelt hat.

Die Crew von Tauchbasis sowie Hotel ist uns auch bei der Organisation unserer Ausflüge behilflich.

Bali zu besuchen, ohne sich die Insel anzusehen wäre eine Sünde. Die Insel bietet mehr als das Nachtleben in Kuta. Pflichtprogramm einer Inseltour sind die großen Tempel, Balis Reisterrassen, die Holzschnitzereien. Ein Besuch eines Kecak Tanzes darf ebenso wenig fehlen. Ursprünglich ein balinesischer Trancetanz, heute eher eine Touristenattraktion. So nebenbei: Im Balinesischen gibt es keinen Begriff für Künstler, man geht davon aus, dass jeder Mensch eine Begabung hat.

Linksverkehr und die sehr freie Interpretation der Verkehrsregeln lassen eigentlich nur dann ein entspanntes Reisen zu, wenn man sich fahren lässt. Die Fahrer sind bei der Routenplanung behilflich, haben immer Tipps zu Übernachtungsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Restaurants und vielem mehr. Sie organisieren das problemlose Weiterkommen, was heißt, von der Polizei wird oft die Hand aufgehalten. Ein sehr fader Beigeschmack.

Java - Besteigung des Vulkan Ijen

So ein bisschen Wandern im Urlaub schadet ja auch nicht. Vom Nordwesten Balis ist es nicht weit nach Java. Also Bus gechartert, Abfahrt 22.00 Uhr, Fähre genommen, nach Java übergesetzt, und an den Fuß des Vulkan Ijen shutteln lassen. Ziel ist es, die Caldera des Ijen im Dunklen zu erreichen und die Schwefelfeuer zu sehen. Der Aufstieg zum Kraterrand im Dunkeln ist bergsteigerisch keine Herausforderung. Der Abstieg in die Caldera im Dunkeln ist schwieriger, geht aber auch. Bereits beim Aufstieg riecht es immer wieder mal mehr, mal weniger nach Schwefel. Uns kommen mehrmals Träger mit ihren schwefelbeladenen Körben entgegen. Beim Abstieg in die Caldera reizen die Schwefelgase deutlich. Je weiter wir nach unten kommen, desto lauter werden die Geräusche des Vulkans. Im Dunklen sind die blau brennenden Schwefelfeuer deutlich zu sehen, zusammen mit dem Fauchen und dem beißenden Gestank wird klar, von hier aus ist es nicht mehr weit zur Hölle.

Dieser Ort ist der Arbeitsplatz der Sulfideminers. Es wird versucht, die austretenden Gase , hauptsächlich eine Kombination aus Schwefelwasserstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf, in Rohre zu leiten um diese abzukühlen, mit Kontakt zum Luftsauerstoff bilden sich Schwefel, Schwefeldioxid, welches in Verbindung mit Wasser die schwefelige Säure bildet. Der Schwefel läuft hellrot leuchtend aus den Rohren und wird bei Abkühlung fest. In den Gaswolken stehend, versuchen die Arbeiter diese Schwefelplatten zu brechen. Obwohl mache Kleidungsstücke spontan Löcher bilden, ist diese Arbeit laut offiziellen indonesischen Untersuchungen nicht gesundheitsschädlich. Interessant. In traditionellen Körben werden die Schwefelplatten dann hoch zum Kraterrand und weiter zur Sammelstelle getragen, 4 km weit. Bezahlt werden die Arbeiter nach getragenem Gewicht, 900 Rp pro kg netto, also für 74 Kilo umgerechnet 4 Euro. Wenn Du glaubst, du hättest einen miesen Job, schau dir das an. Du hast es gut.

Dieses Erlebnis war so beeindruckend, dass es schwer fällt, sich nichtstuend an den Strand zu legen.

Liveaboard auf der Tarata - Von Flores nach Rinca und Komodo

Nach zwei Wochen ging es per Flieger weiter von Bali, Denpasar nach Flores. Labuan Bajo. Hier wartet die Tarata auf uns, ein 12-Personenschiff in klassischer Holzbauweise der Gran Komodo Flotte. Sechs Tage lang bringt uns die Crew zu den besten Tauchplätzen des Komodo Nationalparks rund um die Inseln Komodo und Rinca und zu den Waranen, diesmal auf Rinca.

Hier ist die Taucherwelt noch in Ordnung. Der Fisch-, Korallen-, Arten- und Farbreichtum ist überwältigend. Die oft starke Strömung macht es möglich, das Tauchen aber nicht immer einfach. Intakte Korallen, Fische in allen Größen und Entwicklungsstufen mit erstaunlich niedriger Fluchtdistanz entschädigen für die Anstrengungen.

An Bord ist die Versorgung perfekt, die Crew ist aufmerksam, immer mit einer helfenden Hand zur Seite. Die Küche ist traditionell einfach und durchweg gut. Die Tarata ist kein Luxusschoner, keine Aida und auch nichts für Weicheier. Wer Angst vor einer Kakerlake hat, ist hier falsch aufgehoben. Aber sie ist ein Garant für ein intensives Urlaubs- und Taucherlebnis in einem der besten Tauchreviere der Welt.

Fazit: Das Pondok Sari in Balis Norden, ein kleines Paradies, Liveaboard auf der Tarata, wenn es ein bisschen mehr Fisch sein darf, die Tour war so gut, dass wir den Gedanken hegen, mit der gleichen Crew in ein oder zwei Jahren die Inseln von Raja Ampat zu besuchen und die Gewässer darum zu betauchen. Ein weiteres Traumziel.


weitere Infos:

www.pondoksari.com

www.wernerlau.com

www.komodoalordive.com

 
 
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