Borneo 2007
Sipadan und Kota Kinabalu Nationalpark

 
 

Wikipedia sagt, Borneo ist nach Grönland und Neuguinea die drittgrößte Insel. Die beiden nördlichen Bundesstaaten Sabah und Sarawak gehören Malaysia, der größte Bundesstaat Kalimatan im Süden gehört zu Indonesien. Das Sultanat Brunei ist souverän. Im tropischen Klima gedeiht ein artenreicher Regenwald, welcher eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beherbergt. Borneo ist vor allem durch seine bedrohten Orang-Utans bekannt, aber auch weitere Tierarten wie der Borneo-Zwergelefant oder das Sumatra-Nashorn stehen auf der Liste der aussterbenden Arten. Der Pflanzenreichtum ist einzigartig vielfältig. Allein im Kinabalu-Nationalpark gibt es über 700 Orchideen-Spezies. Durch illegalen Holzeinschlag und großflächige Ausbreitung von Palmölplantagen schwinden große Flächen dieses einzigartigen Lebensraumes.

Unser Flug ging von Frankfurt über Kuala Lumpur (Malaysia), Kota Kinabalu (Borneo) nach Tawau im Südosten Sabahs. Von dort aus bedarf es noch einer ca. einstündigen Fahrt im Speedboot zur Insel Mabul, ca. 25 min von der Nachbarinsel Sipadan entfernt. Sipadan ist wegen seiner steil abfallenden Wände, bis zu 800 m, seiner zahlreichen Wasserschildkröten und großen Fischschwärme bekannt. Im Jahr 2000 geriet der Name der Insel durch die Entführung einiger Tauchtouristen durch eine Gruppe der Abu Sayaf, unter den Entführten war damals auch die deutsche Familie Wallert, in die Medien. Die Hotels der Insel wurden 2006 zum Schutz der Insel geschlossen, sie dient heute nur noch als Stützpunkt für Militär und Polizei.

Auf Mabul selbst gibt es ein Dorf und inzwischen 6 Resorts. Wir bewohnten das Sipadan-Mabul-Resort (Smart). Als Unterkünfte dienen Hütten zu je zwei Zimmern mit Bad, einfach aber zweckdienlich eingerichtet und sauber. Gegessen wird im offenen Restaurant, es werden hauptsächlich asiatische Speisen am Buffet serviert. Einmal die Woche gibt es Schwein, Fisch und Geflügel vom Holzkohlegrill, da brauchst ka Blei meer.

Getaucht wird auf Mabul von Land aus, hier ist der Einstieg im Mabul Water Bungalow-Resort, welches mit dem Inseltaxi erreicht wird. Mit dem Boot werden weitere Tauchplätze auf Mabul oder der Nachbarinsel Kapalai angefahren. Von klein wie Orang Utan Krabben, über Geisterpfeifenfische, Mandarin- und Blattfische, bis groß wie Zackenbarsche ist alles vertreten.
Sipadan wird in 20 bis 25 min mit dem Schnellboot angefahren, es werden dort zwei Tauchgänge pro Tag gemacht, während der Oberflächenpause verbringt man die Zeit am Strand von Sipadan, die Guides servieren Snacks, Tee und Kaffee.

An den steil abfallenden Riffwänden tauchten wir durch riesige Makrelenschwärme, über das Riffdach glitten zahlreiche Weißspitzenriffhaie, in der Tiefe zogen Graue Riffhaie ihre Bahnen. Baraccuda Point machte seinem Namen alle Ehre. Das Glück auf Hammerhaie blieb uns allerdings verwehrt. Die Schildkröten waren bei jedem Tauchgang allgegenwärtig und zeigten keine Scheu. Wie in jedem guten Tauchrevier gibt es auch hier die lästigen Drücker. Das Riffdach ist stellenweise großflächig - wohl durch Stürme - zerstört, sonst sind die Korallen aber unversehrt und bieten Fischen und Getier in unglaublicher Art und Menge ein Zuhause. Am Heimweg von unserem letzten Tauchgang wurde unser Boot zum Abschied von einer Delfinschule begleitet.

Ein weiteres Highlight ist eine in 20 Meter Tiefe beginnende Höhle. Mit Guide und entsprechender Ausrüstung dauert der Höhlentauchgang bis zu 100 Minuten. In verschiedenen Höhlenabschnitten sind Skelette von Schildkröten, einem Delfin und einem Marlin zu finden. Im Dunkel des Höhleneingangs können Flashlight-Fishes entdeckt werden.

Nach zwei Wochen hartem Liegestuhltraining begann für uns der Rückweg über Tawau nach Kota Kinabalu. Nach einem Tag Rafting in den White Waters des Padas Rivers (mit Diplom - We survived) ging es weiter in den Mount Kinabalu Nationalpark. Der Mount Kinabalu ist mit 4095 Metern der höchste Berg Südostasiens. Während seiner Besteigung duchquert man alle Klimazonen. Unser Guide Ronny führte uns zwei Tage lang, wenn es nötig war auch Händchen haltend, auf den heiligen Berg und brachte uns auch sicher wieder zurück. Alpinistisch gesehen ist die Besteigung keine Herausforderung. Der Weg ist in der Regel mit sehr hohen Steinstufen gut ausgebaut bzw.gut gesichert. Der Berg ist nicht so schroff wie unsere Alpengipfel. Nach zwei Wochen faulenzen zeigen einem die hohen Stufen und die Höhe allerdings doch die Grenzen auf und die letzten Höhenmeter wurden im Schneeregen sehr anstrengend. Nach einem Aufstieg im Dunklen erreichten wir kurz vor Sonnenaufgang den Gipfel. Anfangs wurde uns der Blick durch die Wolken verwehrt, kurz nach Beginn des Abstieges gaben die Wolken jedoch einen grandiosen Blick auf die weit unten liegende Wolkendecke und das Tal frei. Der Aufstieg war mühevoll, der Abstieg über die Stufen bitter. Bevor uns der Flieger wieder nach Hause brachte, konnten wir uns noch einen Tag im Shangri-La's Tanjung Aru Resort & Spa in Kota Kinabalu verwöhnen lassen.

Fazit: Borneo ist ein Land mit faszinierender Landschaft und beeindruckender Flora und Fauna. Es laufen zahlreiche Programme zum Schutz und Erhalt dieser Schätze. Die Korruption im Land und der Hunger der Welt nach Energie gefährden sie.

weitere Infos:

www.sipadan-mabul.com.my

www.bos-deutschland.de

 
 
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