Venedig 2012

 

 
 

Der spontane Entschluß dem Novembergrau zu entfliehen führt uns nach Venedig. Der Wetterbericht meldet die komplette Woche schönes, sonniges Wetter. Bereits in Italien berichtet uns der östereichische Rundfunk vom derzeitigen Rekordhochwasser in Venedig. Das sechste Hochwasser dieses Ausmaßes seit 1820. Na herzlichen Dank, schauen wir halt mal, notfalls ist ja Kroatien nicht weit.

Nach der Anfahrt mit dem Bus vom Festland über die Ponte della Liberta in das historische Venedig, führt uns unsere erste Erkundungstour zu Fuß quer durch die Stadt. Zum Glück von Hochwasser keine Spur. Selbst der tief gelegene Markusplatz ist trocken.

Jeder hat Bilder dieser Stadt im Kopf: Kanäle, Gondeln, Brücken. Diese Bilder können das Flair kaum wiedergeben, man muß es erleben. In anderen Städten geht man wohin um etwas anzuschauen. In Venedig ist das anders, die ganze Stadt scheint ein Museum zu sein. Durch die geringe Ausdehnung der Stadt, die hohe Anzahl historischer Bauten und die enge, verwinkelte Bauweise wird man um jedes Eck von neuen Eindrücken überrascht. Man schaut und staunt im Gehen. Räder und Motorräder sind in Venedig verboten, die einzigen zweispurigen Fahrzeuge sind die allgegenwärtigen Sack- und Handkarren. Das komplette Fehlen von Autos wird einem im ersten Moment gar nicht bewußt, man vermisst sie nicht. Was nicht mit Karren transportiert werden kann, kommt in Venedig mit dem Boot. Der öffentliche Nahrverkehr wird mit dem Vaporetto, dem Wasserbus, sichergestellt. Der Fahrplan entspricht einem Busfahrplan, eben nur auf dem Wasser, die Fahrweise ist aber ebenso engagiert wie auf dem Land, Italiener eben. Mit dem Vaporetto werden auch die Nachbarinseln angefahren. Die Gondel mit ihrer klassischen Bauform dient nur noch ausschließlich touristischen Zwecken.

Die venezianischen Prachtbauten demonstrierten bereits den vom Meer ankommenden Seefahrern und Händlern den Reichtum und die Macht Venedigs. Auch heute noch erreichen diese Bauwerke wie der Palazzo di Ducale mit den Säulen der Stadtheiligen (San Marco und Todaro), die Basilika San Marco mit dem Campanile, der Torre dell'Orologio mit dem Plazza San Marco ihre Wirkung.

Der Tourismus prägt die Stadt, Hotels, Restaurants, Cafes, Snackbars und Souvenierläden reihen sich aneinander. Der Tourismus bestimmt die Preise, darunter haben vor allem die Einwohner Venedigs zu leiden. Das Leben ist hier sehr teuer. Vor allem an den großen Kanälen und den Plätzen sind die Preise sehr hoch, was sich aber nicht immer in der Qualität wiederspiegelt. In den Seitengassen gelegenen Restaurants wird oft für weniger Euro besser gekocht. Hier kann man sich an den Einheimischen orientieren.

Wussten Sie es? Der Begriff "Ghetto" kommt aus Venedig. Bereits im 16. Jahrhundert musste die jüdische Bevölkerung in einem abgeriegelten Gebiet wohnen. Der Begriff kommt von der dort zuvor ansässigen Neuen Gießerei, Il Ghetto Nouvo und wurde als Name "Ghetto" für das Wohngebiet übernommen und bürgerte sich im Verlauf als Bezeichnung für alle Judenviertel ein.

Fazit: Venedig ist teuer, aber auf jeden Fall eine Reise wert.

 

weitere Infos zur Entstehung, Bebauung, Geschichte und Zukunft Venedigs:
planet-wissen - Venedig
wikipedia - Venedig
wikipedia - Ghetto (Venedig)

 
 
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