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Wikipedia sagt, Borneo ist nach Grönland und Neuguinea
die drittgrößte Insel. Die beiden nördlichen Bundesstaaten
Sabah und Sarawak gehören Malaysia, der größte Bundesstaat
Kalimatan im Süden gehört zu Indonesien. Das Sultanat Brunei
ist souverän. Im tropischen Klima gedeiht ein artenreicher Regenwald,
welcher eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beherbergt. Borneo
ist vor allem durch seine bedrohten Orang-Utans bekannt, aber auch weitere
Tierarten wie der Borneo-Zwergelefant oder das Sumatra-Nashorn stehen
auf der Liste der aussterbenden Arten. Der Pflanzenreichtum ist einzigartig
vielfältig. Allein im Kinabalu-Nationalpark gibt es über 700
Orchideen-Spezies. Durch illegalen Holzeinschlag und großflächige
Ausbreitung von Palmölplantagen schwinden große Flächen
dieses einzigartigen Lebensraumes.
Unser Flug ging von Frankfurt über Kuala Lumpur (Malaysia), Kota
Kinabalu (Borneo) nach Tawau im Südosten Sabahs. Von dort aus bedarf
es noch einer ca. einstündigen Fahrt im Speedboot zur Insel Mabul,
ca. 25 min von der Nachbarinsel Sipadan entfernt. Sipadan ist wegen
seiner steil abfallenden Wände, bis zu 800 m, seiner zahlreichen
Wasserschildkröten und großen Fischschwärme bekannt.
Im Jahr 2000 geriet der Name der Insel durch die Entführung einiger
Tauchtouristen durch eine Gruppe der Abu Sayaf, unter den Entführten
war damals auch die deutsche Familie Wallert, in die Medien. Die Hotels
der Insel wurden 2006 zum Schutz der Insel geschlossen, sie dient heute
nur noch als Stützpunkt für Militär und Polizei.
Auf Mabul selbst gibt es ein Dorf und inzwischen 6 Resorts. Wir bewohnten
das Sipadan-Mabul-Resort
(Smart). Als Unterkünfte dienen Hütten
zu je zwei Zimmern mit Bad, einfach aber zweckdienlich eingerichtet
und sauber. Gegessen wird im offenen
Restaurant, es werden hauptsächlich asiatische Speisen am Buffet
serviert. Einmal die Woche gibt es Schwein, Fisch und Geflügel
vom Holzkohlegrill, da brauchst ka Blei meer.
Getaucht wird auf Mabul von Land aus, hier ist der Einstieg im Mabul
Water Bungalow-Resort, welches mit dem Inseltaxi erreicht wird.
Mit dem Boot werden weitere Tauchplätze auf Mabul oder der Nachbarinsel
Kapalai angefahren. Von klein wie Orang Utan
Krabben, über Geisterpfeifenfische,
Mandarin- und Blattfische, bis
groß wie Zackenbarsche ist alles vertreten.
Sipadan wird in 20 bis 25 min mit dem Schnellboot angefahren, es werden
dort zwei Tauchgänge pro Tag gemacht, während der Oberflächenpause
verbringt man die Zeit am Strand von Sipadan, die Guides servieren Snacks,
Tee und Kaffee.
An den steil abfallenden Riffwänden tauchten wir durch riesige
Makrelenschwärme, über das Riffdach glitten zahlreiche Weißspitzenriffhaie,
in der Tiefe zogen Graue Riffhaie ihre Bahnen. Baraccuda Point machte
seinem Namen alle Ehre. Das Glück auf Hammerhaie blieb uns allerdings
verwehrt. Die Schildkröten
waren bei jedem Tauchgang allgegenwärtig und zeigten keine Scheu.
Wie in jedem guten Tauchrevier gibt es auch hier die lästigen Drücker.
Das Riffdach ist stellenweise großflächig - wohl durch Stürme
- zerstört, sonst sind die Korallen aber unversehrt und bieten
Fischen und Getier in unglaublicher Art und Menge ein Zuhause. Am Heimweg
von unserem letzten Tauchgang wurde unser Boot zum Abschied von einer
Delfinschule begleitet.
Ein weiteres Highlight ist eine in 20 Meter Tiefe beginnende Höhle.
Mit Guide und entsprechender Ausrüstung dauert der Höhlentauchgang
bis zu 100 Minuten. In verschiedenen Höhlenabschnitten sind Skelette
von Schildkröten, einem Delfin und einem Marlin zu finden. Im Dunkel
des Höhleneingangs können Flashlight-Fishes entdeckt werden.
Nach zwei Wochen hartem Liegestuhltraining begann für uns der Rückweg
über Tawau nach Kota Kinabalu. Nach einem Tag Rafting in den White
Waters des Padas Rivers (mit Diplom - We survived) ging es weiter in
den Mount Kinabalu Nationalpark. Der Mount Kinabalu ist mit 4095 Metern
der höchste Berg Südostasiens. Während seiner Besteigung
duchquert man alle Klimazonen.
Unser Guide Ronny führte uns zwei Tage lang, wenn es nötig
war auch Händchen haltend, auf den heiligen Berg und brachte uns
auch sicher wieder zurück. Alpinistisch gesehen ist die Besteigung
keine Herausforderung. Der Weg ist in der Regel mit sehr hohen Steinstufen
gut ausgebaut bzw.gut gesichert.
Der Berg ist nicht so schroff wie unsere Alpengipfel. Nach zwei Wochen
faulenzen zeigen einem die hohen Stufen und die Höhe allerdings
doch die Grenzen auf und die letzten Höhenmeter wurden im Schneeregen
sehr anstrengend. Nach einem Aufstieg im Dunklen erreichten wir kurz
vor Sonnenaufgang den Gipfel.
Anfangs wurde uns der Blick durch die Wolken verwehrt, kurz nach Beginn
des Abstieges gaben die Wolken jedoch einen grandiosen
Blick auf die weit unten liegende Wolkendecke und das Tal frei.
Der Aufstieg war mühevoll, der Abstieg über die Stufen bitter.
Bevor uns der Flieger wieder nach Hause brachte, konnten wir uns noch
einen Tag im Shangri-La's Tanjung Aru Resort & Spa in Kota Kinabalu
verwöhnen lassen.
Fazit: Borneo ist ein Land mit faszinierender Landschaft und beeindruckender
Flora und Fauna. Es laufen zahlreiche Programme zum Schutz und Erhalt
dieser Schätze. Die Korruption im Land und der Hunger der Welt
nach Energie gefährden sie.
weitere Infos:
www.sipadan-mabul.com.my
www.bos-deutschland.de
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